Mit 16 bekam ich meine erste Spiegelreflex-Kamera und wollte dann Fotograf werden. Fotos waren in meiner Jugend auch noch etwas Besonderes. Kameras, Filme und Papier-Abzüge teuer und fotografiert wurde fast nur zu besonderen Anlässen, um besondere Momente oder Motive festzuhalten.
Das hat sich komplett geändert. Inzwischen wird praktisch alles und bei jeder Gelegenheit fotografiert. Es scheint, als wollten die Menschen ihre Leben minutiös festhalten. Wobei das doch unmöglich ist, weil Fotos keine Abbilder der Realität sind. Sie zeigen uns nur einen kleinen, eidimensionalen Ausschnitt, den die Linse einfangen kann. Ohne Emotionen. Etwas das, in Wirklichkeit völlig anders wahrgenommen wird. Vom Auge, vom Körper, mit allen Sinnen. Die wahren Erinnerungen sind im Kopf.