Kati und das Pony


Eine kleine Gute-Nacht-Geschichte, die ich einmal erzählt habe. Zum Weitererzählen. Auch eine Idee für ein Kinderbuch. Vielleicht finde ich irgendwann Zeit, Bilder dazu zu malen.

Klack-klack – Klackedi-klack.

„Schneller, Pony, schneller!“, ruft Kati. Und das Pony läuft schneller. Kati hält sich an der Mähne fest. Ihre Haare wehen im Wind.

Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack.

„Spring, Pony, spring!“, ruft Kati. Und das Pony springt hoch, über einen Zaun. Kati quietscht laut vor Vergnügen.

Klack-klack – Klackedi-klack.

„Steh, Pony, steh!“ ruft Kati. Und das Pony läuft.

Klack-klack – Klackedi-klack.

„Steh Pony, steh!“, ruft Kati wieder. Aber das Pony läuft weiter.

Klack-klack – Klackedi-klack.

„Steh Pony, steh!“, ruft Kati noch einmal. Doch das Pony läuft immer noch weiter.

Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack.

Da bekommt Kati Angst. Sie fürchtet, dass sie sich nicht mehr festhalten kann und vom Pony herunterfällt.

Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack.

Kati wird wach. Sie ist in ihrem Zimmer, in ihrem Bett. Durch einen Spalt im Vorhang leuchtet der Mond auf ihren Poster, genau dorthin, wo ihr Kuschel-Pony liegt.

Kati nimmt das Pony, drückt es an sich, gähnt und versucht, wieder einzuschlafen. Aber es gelingt ihr nicht.

Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack.

Wieder hört Kati das Klappern der Hufe. „Pony, schlaf jetzt!“, sagt Kati ganz müde. Aber das Klappern hört nicht auf.

Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack.

Kati setzt sich in ihrem Bett auf und reibt sich die Augen. Da bemerkt sie einen Lichtschein, der aus dem Wohnzimmer unter der Türe in ihr Zimmer leuchtet. Von dort kommt auch das Klappern her.

Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack.

Kati nimmt ihr Kuschel-Pony bei der Mähne. Sie geht zur Tür und öffnet sie einen Spalt. Sie sieht ihren Papa am Computer sitzen.

Klack-klack – Klackedi-klack, macht es, wenn er auf die Tastatur vor ihm drückt. Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack. Wie das Pony in ihrem Traum.

„Papa, was machst du da?“ fragt Kati.

Papa dreht sich zu ihr um „Ich muss noch arbeiten.“ Antwortet er. „Kannst du nicht schlafen?“

„Nein.“, sagt Kati. Deine Arbeit hört sich an wie das Pony in meinem Traum.

„Wie das Pony aus deinem Traum?“, fragt Papa und zieht die Augenbrauen hoch.

„Ja.“, sagt Kati. „Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack. Wie das Pony.“

„Achso!“ Papa muss lachen und schaut auf die Uhr.

„So spät ist es schon! Na dann schauen wir einmal, dass wir das Pony in den Stall bringen, damit du wieder in dein Bett kommst und schlafen kannst“, sagt Papa und macht den Computer aus.

Er geht zu Kati, nimmt sie bei der Hand und bringt sie zu ihrem Bett zurück.

„Soll ich dir noch etwas vorlesen, damit du besser einschlafen kannst?“, fragt Papa.

„Ja, bitte! Die Geschichte mit dem Pony!“, sagt Kati.

Papa deckt Kati und ihr Kuschel-Pony zu. Er nimmt das Buch mit der Geschichte mit dem Pony und beginnt darin zu lesen:

Das kleine Pony stand auf seiner Weide, die im Mondlicht glitzerte. In der Ferne hörte es den Bach rauschen, die Grillen zirpen und die vertrauten Hufe der Herde.

Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack.

Das kleine Pony schaute zum hell scheinenden Mond hoch und dachte: Ich wüsste zu gerne, wie es dort ist. Ob ich es schaffe, bis dorthin zu springen?

Es ging zurück, soweit es konnte. Bis zum Rand des Waldes, der an die Weide grenzte, um Anlauf zu nehmen. Und dann begann es zu laufen.

Klack-klack – Klackedi-klack.

Schneller.

Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack.

Noch schneller.

Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack. Klack-klack – Klackedi-klack.

Und dann sprang das kleine Pony in die Luft. So hoch es konnte.

Es hob vom Boden ab und begann zu schweben.

Das Klappern der Hufe war nicht mehr zu hören.

Und das Pony flog. Weiter Richtung Mond.

Und Kati war eingeschlafen.


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